Selbstwahrnehmung - Wie sehe ich mich, wie sehen mich andere?

Die Selbstwahrnehmung ist oft erschreckend anders...

Sehen wir uns anhand eines Beispiels die zwei unterschiedlichen Perspektiven eines Kunden und eines Verkäufers in einer Bäckerei an. Der Kunde hat es momentan sehr schwer, da er vor Kurzem einen Bandscheibenvorfall hatte. Die Schmerzen sind immer noch sehr stark. Dazu kommen finanzielle Probleme und keine familiäre Unterstützung. Zum Lachen ist dieser Person im Moment gar nicht zumute.
Der Verkäufer hingegen kommt im Moment, trotz der harten Arbeitswoche, sehr gut zurecht, ist optimistisch, in einer glücklichen Beziehung und lächelt jedem freundlich zu.

Nun kommt der Kunde in die Bäckerei zum Semmeln kaufen, das Gesicht ist angespannt, die Stirn in Falten gelegt von dem immer präsenten Schmerz im Rücken. Der Verkäufer begrüßt den Kunden und lächelt.

Bäckerei
Selbstwahrnehmung - Kunde und Verkäufer im Vergleich

Die Gedanken der Beteiligten


Der Kunde ist so in seine Gedanken vertieft, er merkt gar nicht, dass er nicht gegrüßt hat.
Sein Blick ist auf die Auslagen gerichtet. "Das ist wieder typisch... meine Lieblingssemmeln sind ausverkauft! Klar dass mir das passiert, es läuft im Moment eh alles schief..", denkt er sich.

Der Verkäufer hingegen überlegt: "Nicht mal Hallo sagen kann diese Person... ganz schön unhöflich! Vielleicht bin ich ihm nicht sympatisch... mir ist er auch nicht sympatisch!"

Die Selbstwahrnehmung kommt zu kurz

An erster Stelle steht für viele Personen oft die eigene Empfindung. Das, was man sieht, oder hört bewirkt ein positives oder negatives Gefühl in uns. Demnach wird auch in den ersten paar Sekunden des Aufeinandertreffens zweier Personen ein Urteil über sie gefällt. Doch wie wir am obigen Beispiel sehen, bildet man dieses Urteil meist anhand von oberflächlichen äußeren Erscheinungen. 

Ergebnis

Wir nehmen an, dass die Beteiligten einander fremd sind und nichts über die Umstände vom Gegenüber wissen. Dem Kunden ist nicht wirklich bewusst, welchen Eindruck er nach außen hinterlässt, er ist viel zu sehr mit seinen Problemen beschäftigt. Er findet vielleicht sogar, dass er sich den Umständen entsprechend ziemlich positiv verhält, er legt auch nicht viel Wert darauf was andere davon halten.
Der Verkäufer hingegen hat den Eindruck, dass der Kunde sich sehr unhöflich benimmt, er wirkt dadurch sehr unsympatisch auf ihn. Er findet, dass er sich selbst vorbildlich benimmt, lässt sich jedoch von der Negativität des Gegenübers deutlich beeinflussen.

Selbstwahrnehmung
Ich sehe mich so und du siehst mich anders  - Selbstwahrnehmung

Selbstwahrnehmung - eine schwierige Angelegenheit 

Was also sollten wir beachten? Am besten immer wieder in sich kehren und sich genau beobachten. Merken es meine Mitmenschen, wenn ich schlecht drauf bin? Wie ist meine Mimik, wenn ich jemanden begrüße, freundlich? Grüße ich selbst gerne jemanden, der schlechte Laune ausstrahlt?

Vergessen wir also nicht an uns zu arbeiten, denn wir können nicht andere Menschen ändern, aber dafür uns selbst! Für uns in der Sportschule Fichtner ist es enorm wichig, dass wir unser Erscheinungsbild gut im Griff haben. Wir wollen eine offene, höfliche und optimistische Art ausstrahlen und auch danach leben. Das ist die Grundeinstellung eines guten Kampfkünstlers!

Bildquelle: Pixabay 

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